„Unsere Kinder sind größenwahnsinnig." Dieses Zitat von Jürgen Möller, Bildungsaktivist und Lern-Coach unserer großen Tochter, hat eine Seite in mir zum Schwingen gebracht. Wie schnell belächeln wir unsere Kinder, wenn Sie davon träumen, einmal auf den Weltbühnen zu stehen oder den Mond zu bereisen. „Die Realität wird sie früh genug einholen.", ist unser Credo, denn diese Realität haben wir selber erlebt. Das Ziel, auf den eigenen Beinen zu stehen, finanziell unabhängig zu sein und für unser Alter vorzusorgen, hat unseren Herzenskurs verändert.
Das, wofür wir früher Feuer und Flamme waren, ist mit der Zeit immer weniger wichtig geworden und „Ersatzträume" haben Raum genommen.
Das ist meine Geschichte. "Wichtige" Aufgaben haben meine Herzenswünsche in mir als unwichtig dargestellt. Außerdem, wer denkst Du denn, wer Du bist, dass ausgerechnet du etwas besonderes vollbringen könntest ... oder sein könntest?
Anmerkung: Die eingefügten Zitat-Bilder stammen aus dem Adventskalender "Menschlichkeit", den ich dieses Jahr auf Instagram veröffentlicht habe. Den ganzen Kalender stelle ich am Ende dieses Blogs als Druckdatei zur Verfügung.
Doch für uns alle kommt früher oder später der Tag, an dem wir unsere inneren Spannungen wahrnehmen. Wir spüren, dass unsere Ziele und unsere alltäglichen Entscheidungen nicht immer mit dem zusammen passen, was in uns passiert.
Das bedeutet nicht, dass unser Leben in eine falsche Richtung gelaufen ist. Ganz im Gegenteil. Unser persönlicher Lebensweg ist essentiell wichtig für uns. Nur durch Ausprobieren können wir selber herausfinden, was für uns funktioniert und was nicht.
Es bedeutet auch nicht, dass wir alles über den Haufen werfen sollten. Das wäre schade, denn mit Sicherheit gibt es vieles in unserem Leben, für das wir unendlich dankbar sind und das genau zu unserem Wesen passt.
Aber was bedeutet es dann, seine Träume zu leben?
Genau in diesem Moment, während ich schreibe, findet meine kleine Tochter in ihrem Malkasten einen goldene Buntstift und ruft mit strahlenden Augen „Ich glaub´ich träume!" Was für eine doppelte Bedeutung. Träumen heißt „Zu schön, um wahr zu sein". Doch von dieser Definition habe ich mich verabschiedet.
Meinen Traum zu leben bedeutet für mich, auf meine ursprüngliche Herzensstimme zu hören und mich auf den Weg zu machen. Das ist leichter gesagt als getan, denn in uns hat ein Zustand Raum genommen, der uns, wie Kordeln und Fesseln, zurückhält. Dieser Zustand heißt Angst. Sie hat uns Stück für Stück von dem getrennt, was wir ursprünglich waren und, unter der Angst vergraben, auch noch sind. Was denken die anderen? Bin ich wirklich gut genug um das zu tun? Hat mein Leben noch Wert wenn ich tue was ich möchte?
Doch all diese Ängste sind aus einer Lüge entstanden. Die Lüge, dass wir uns messen müssen, dass es Konkurrenz gibt und eine Sache nur Sinn macht, wenn wir dabei der Gewinner sind. Wir vergleichen uns ständig und messen daran, ob eine Sache berechtigt ist oder nicht. Damit machen wir unseren Wert und den Wert eines jeden Menschen so klein.
Du bist wunderbar und einzigartig gemacht. Doch solange Du versuchst, jemand anderen zu überholen (oder Dir Gedanken darüber machst, dass Du das nie schaffen kannst) bist du im Vergleichen und hast deinen eigenen Weg schon verlassen.
Natürlich wünschen wir uns, unsere Ziele zu erreichen. Natürlich möchten wir uns verbessern und Erfolge sehen. Doch diese werden zu uns kommen. Jeder, der sich auf den Weg macht, kommt weiter. In dir steckt mehr, als du denkst. Doch das wirst du nur entdecken, wenn Du losgehst.
Was morgen kommt, weiß keiner von uns. Wo uns unsere Wege hinführen, können wir nur in einem bestimmten Rahmen bestimmen. Doch diese Wahrheit gilt, egal ob wir unsere Träume leben oder uns ängstlich verstecken.
Mein Traum ist die Musik. Ich mache Musik seit ich klein bin, doch letztendlich waren alle andere Dinge immer wichtiger. Die Musik war ein Lückenfüller, und Lücken gibt es wenige. Ich erinnere mich, wie ich als kleines Mädchen bei den Karl May Festspielen meine erste Musical-Bühnenshow gesehen habe. Ich spüre noch heute diese Aufregung und den Wunsch, ein Teil von so etwas Wundervollem zu sein. Und bis heute gibt es kein Tun, das mein Herz so erfüllt, als das Musizieren. Darum habe ich mich dazu entschlossen, der Musik an jedem einzelnen Tag Raum in meinem Leben zu geben. So lebe ich meinen Traum. Und wer losgeht, bleibt nicht wo er ist. Ich durfte im letzten Jahr ein Konzert mit meinen eigenen Liedern spielen und zwei meiner neuen Songs inklusive Musikvideo produzieren. Das Losgehen hat für mein Leben und mein persönliches Lebensglück einen großen Unterschied gemacht. So ist es eines meiner Herzensthemen geworden, dich zu inspirieren und dir Mut zu machen das Gleiche zu tun. Was macht dich glücklich? Bei welchem Tun schlägt dein Herz schneller? Welche Träume hattest Du als kleines Kind, die Du heute vergessen hast?
Jeder Tag und jedes Leben ist einzigartig und wundervoll.
Mögest Du den Wert deines Lebens wertschätzen.
Mögest Du den Wert jedes Augenblicks wahrnehmen.
Mögest Du die Schönheit erleben, die Gott durch beides erschaffen hat.
Da ist so viel mehr.
Deine Linda
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Isolde (Sonntag, 09 Januar 2022 10:41)
Dein blog macht Mut. Danke für die kreative Gestaltung.