· 

Hoch-Zeiten

Im August wird unsere kleine Tochter Zoe eingeschult. Ihr süßes Häschen-Dirndel in staubrosa hat mich mit Sicherheit zwei Wochen Arbeit gekostet, oder drei – in Summe gesehen mit dem passenden Kleidchen für die große Schwester (die ich beide zwei mal nähen musste weil die erste Ausführung zu klein geraten ist) und der Hasen-Schultüte, die diesen großen Tag unvergesslich machen soll. Wir sind sehr dankbar dass Zoe tatsächlich eingeschult wird und Präsenzunterricht haben wird. Das war durch den Lockdown und das Homeschooling ihrer großen Schwester lange nicht klar. Also, der Tag wird kommen und ich bin vorbereitet. Das Essen ist geplant, die Gäste eingeladen und der Zuckertüteninhalt liegt bereit. Es soll ein wunderschöner Tag werden, ein Tag an dem Zoe spürt, wie wichtig Ihr ganz persönlicher Meilenstein für uns ist. 

 

Bei Hoch-Zeiten darf sich das Leben ausdehnen, nach oben ausstrecken, noch mehr Raum einnehmen als es das an anderen Tagen tut. Etwas Hohes ist auch mal ein Stück vom Erdboden entfernt. Alltägliche Arbeiten oder Sorgen treten in den Hintergrund und Freude darf für einen Moment den ganzen Raum der Lebens-Bühne einnehmen. Diese Tage ragen heraus und bleiben uns als goldene Zeiten in Erinnerung.

 

von links: meine Einschulung | unsere Hochzeit mit Katrin und Witali, unseren Trauzeugen | mein Geburtstag mit meiner Freundin Caro, bei der es keine HochZeit ohne Konfetti gibt


Unsere Hochzeit war ein solcher Tag. Ich glaube, man kann keine schönere Hochzeit erleben als Marc und ich es durften. Was den Tag besonders gemacht hat, war all die Liebe, die uns geschenkt wurde. Ich liebe Musik, und jeder unserer Musikerfreunde hatte etwas vorbereitet, weit mehr als wir erhofft hatten. Meine Eltern und unsere Familie haben keine Mühe gescheut, um diesen Tag unvergesslich für uns zu machen. Alle geladenen Gäste waren da. Und dann all die liebevollen Karten und aufwendig verpackten Geschenke. Nicht umsonst heißt dieses Fest "Hochzeit".

 

Doch viele, viele weitere Tage in unserem Leben verdienen es, einen besonderen Platz einzunehmen. Welche Tage das sind, dürfen wir selber entscheiden – und wie wir diese Tage gestalten wollen auch. 

 

Als Kinder wachsen wir in unseren Familien auf und genießen die Rituale und Formen, in denen wir diese besonderen Tage erleben. Wenn wir erwachsen werden, dürfen wir uns selber Gedanken machen, welche Rituale wir beibehalten, verändern oder hinzufügen möchten. Meine Großtante zum Beispiel hat mir zu meiner Einschulung ein Kleid genäht. Ich denke, das ist mit ein Grund, warum ich das Bedürfnis hatte, das gleiche für meine Kinder zu tun. Andere Rituale passen vielleicht nicht mehr und wollen verändert werden.

Ich liebe unsere Familienrituale zu Geburtstagen, zu Ostern, zu Weihnachten. Es sind Kleinigkeiten, wie immer das gleiche verrückte Lied, mit dem jedes Geburtstagskind im Haus geweckt wird oder das traditionelle "Knospen springen auf" im Kanon am Weihnachtsabend.

 

In den letzten zwei Jahren ist mir all das  bewusster geworden. Zeiten, die wir miteinander erleben dürfen, Menschen, denen wir begegnen. Ich möchte mir weiter Gedanken darüber machen, wie diese wertvollen Tage aussehen sollen.

 

Als kleine motivierende Hilfestellung habe ich ein kleines Heft erstellt, mit dem wir unsere Gedanken herausfordern können. Ich freue mich sehr über Kommentare darüber, was Deine HochZeiten sind und wie Du sie feierst.


Download
HochZeiten – Konfetti und Fragen
In diesem kleinen Heft findest Du Fragen, die Dir helfe können, Deine HochZeiten genau so zu erleben und zu planen, wie es zu Dir passt, so wie Du es Dir wünschst.
HochZeiten.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.5 MB

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Katrin (Montag, 27 Juli 2020 14:18)

    Wie schön!
    Jetzt bin ich in Feierlaune....
    Danke!

  • #2

    Caro (Sonntag, 02 August 2020 09:25)

  • #3

    Tinchen (Montag, 21 September 2020 09:27)

    Hach, das war eine schöne Trauung. Ich werde nie Dein wunderschönes Kleid vergessen, in dem Du eine umwerfend gute Figur gemacht hast.